Weiherhus-Kompost AG

Fast alle Christbäume enden in Blatten

Die meisten Christbäume der Zentralschweiz werden in Blatten wiederverwertet. Und landen als Kompost in den Verkaufsstellen der Migros und der Landi.

In der kalten, halb offenen Anlieferungshalle ist es laut und muffig. Quietschende Förderbänder, brummende Motoren und ein Duftgemisch aus Orangen, Tannenharz und Essensresten ergeben in der Weiherhus-Kompost AG in Blatten ein besonderes Klima.

Beim Eingang liegt ein dampfender Haufen aus entsorgten Christbäumen der Region. Nelson Conçalves (53) greift mit dem Greifer des Krans hinein und führt sie zur Dosieranlage. Im nächsten Arbeitsgang sortieren Samuel Oliveira (31) und seine Mitarbeiter das Grüngut. Sie entfernen Flaschen, Büchsen, Blumentöpfe und Essensreste.

«Meine Männer verrichten einen harten Job», sagt Geschäftsführer Christoph Meierhans: «Es hat oft Schmutz in den Grünabfällen, im Winter ist es kalt, und im Sommer hält man es vor Hitze kaum aus.» Doch seine Männer beklagen sich nicht. «Kein Problem für mich», sagt Oliveira. Nach der Reinigung werden die Bäume gehäckselt.

Lastwagen im Dauereinsatz

Während die Arbeiter den Haufen abtragen, fährt ein Laster der Luzerner Grünabfuhr in die Halle. Chauffeur Hamez Palushi (36) entlädt den Camion. 11 Tonnen führt er mit. «Normalerweise fahren wir zweimal, heute gibts aber eine Extrafahrt», sagt er. Sieben Laster der Stadt Luzern bringen 150 Tonnen Weihnachtsbäume. Mittwochs liefern zudem Kriens und Littau ihr Grüngut an. «So kommen rund 250 Tonnen zusammen», sagt Meierhans. Aus der ganzen Zentralschweiz wird Grüngut herangeführt.

Pro Jahr verarbeitet Weiherhus-Kompost 16'000 Tonnen Grüngut, die Kapazitätsgrenze liegt bei 24'000 Tonnen. Die gehäckselten Bäume lagern ein halbes Jahr. Dann werden sie in der Landi oder in der Migros wieder verkauft – als Kompost.

(Quelle: Neue Luzerner Zeitung vom 10.1.08 / Autor: Roger Rüegger, Bild: Philipp Schmidli)

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